Gibt es in deinem Unternehmen noch Dienstaltersgeschenke? Einen Monatslohn bei 10 Jahren Betriebszugehörigkeit? Eine zusätzliche Ferienwoche?
Schluss damit! Wieso Leute belohnen, die ihre Zeit absitzen? Das steckt doch keine Leistung dahinter. Wenn es «Schmerzensgeld» sein soll, weil das Unternehmen so schlecht ist, dann hast Du andere Probleme. Soll es als Anerkennung für die Treue sein, dann gibt es bessere Methoden.
1991 hat Sprenger sein Buch veröffentlicht «Mythos Motivation». Seit diesem Zeitpunkt wissen wir eigentlich, dass Boni und andere monetäre Belohnungen nicht wirken.
Also die Dienstaltersgeschenke ersatzlos streichen? Mitnichten! Im Gegenteil, Mitarbeiter die lange im Betrieb sind haben ein Problem: Betriebsblindheit! Aber sie haben Erfahrung, sind Effizient, sind stützen der Kultur. Das ist etwas wert.
Doch was helfen mir 40 Jahre Erfahrung ohne aktuelles Wissen? Wenn ich einen Mitarbeiter habe, der noch Pascal oder Basic programmieren kann obwohl ich heute Python brauche? Eben.
Mach das Beste aus deinen langjährigen Mitarbeitern und mach aus ihnen die besten Mitarbeiter. Ersetzen die Ferienwoche durch eine Bildungswoche, unerheblich ob ein Kochkurs, ein Sprachkurs oder Schulungstage bei einem CAS. Übernimm die Kosten für den Kurs, auch wenn es Golf ist und mit seinem normalen Tätigkeitsfeld nichts zu tun hat.
Bildung ist ein Weg, die Fachkräfte (an denen es mangelt) auch selber zu schaffen und zu halten. Ob persönliche oder berufliche Bildung, setze Dich für die Entwicklung der Mitarbeiter ein und gehe mit einem guten Beispiel voran. Besuche Kurse, Tagungen oder einen Lehrgang, trage Deine Erfahrungen und Dein Wissen in das Unternehmen. Lass deine Kollegen an neu gewonnen Erkenntnissen teilhaben und fordere auch Deine Kollegen auf, aktuelles Wissen in die Organisation zu bringen.
1991 habe ich meine Lehre abgeschlossen, im Gegensatz zum Buch von Sprenger hat mein Lehrabschluss an Relevanz viel eingebüsst. Eine Erkenntnis, für Euch.